21.09.2023

Schwere Entscheidungen

Der 2018 aufgelegte B.A.U.M. Fair Future Fonds ist ein Gemeinschaftsprojekt:
Die Green Growth Futura (GGF) ist vornehmlich verantwortlich für das Nachhaltigkeitsresearch des Fonds - also die Prüfung potentieller Fondskandidaten nach sozial-ökologischen Kriterien und das anschließende Monitoring der ins Anlageuniversum aufgenommen Papiere. Derweil kümmert sich die GLS Investments um die Auswahl der Unternehmen im B.A.U.M. Fair Future Fonds Anlageuniversum aus ökonomischer Sicht. Der Research- und Entscheidungsprozess auf dem Weg zur endgültigen Investition in die Papiere eines Unternehmens ist dabei komplex und besteht aus mehreren Schritten:

Klare Positiv- und Negativkriterien 

Am Anfang des Research-Prozesses steht eine zunächst noch grob gefilterte Zusammenstellung von kleinen und mittleren Unternehmen, die aus nachhaltiger Perspektive vielversprechend erscheinen und den Positivkriterien des B.A.U.M. Fair Future Fonds wie Klimaschutz, Ressourceneffizienz oder Gesundheit entsprechen. Aus dieser Vorauswahl werden dann ausnahmslos alle Unternehmen entfernt, die gegen die strengen Ausschlusskriterien des Fonds – zum Beispiel die Förderung fossiler Energieträger oder die Produktion von Rüstungsgütern – verstoßen.

Intensive, individuelle Prüfung aller Unternehmen

Nun folgt die Prüfung durch das Nachhaltigkeitsresearch-Team der GGF in Form eines eigens entwickelten Bewertungsverfahrens, welches sich am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und dem Kodex für nachhaltiges Wirtschaften des B.A.U.M. e.V. orientiert. Hierbei werden zunächst alle relevanten und öffentlich zugänglichen Informationen gesammelt, ausgewertet und durch spezielle Fachdatenbanken ergänzt. Kritische Fragen, die auf diese Weise nicht geklärt werden können, werden dann im direkten Gespräch mit den Unternehmen diskutiert.

Das Votum des Nachhaltigkeitsbeirats

Die Unternehmen, die den Prüfprozess bis hierhin erfolgreich durchlaufen haben, werden nun dem Nachhaltigkeitsbeirat vorgestellt. Er tritt zweimal pro Jahr zusammen und entscheidet final darüber, ob ein Unternehmen in das Anlageuniversum des Fonds aufgenommen wird oder nicht. Der Nachhaltigkeitsbeirat des B.A.U.M. Fair Future Fonds besteht aktuell aus 16 externen Expert*innen, die nicht nur verschiedene nachhaltigkeitsbezogene Fachdisziplinen abdecken, sondern darüber hinaus auch unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche repräsentieren. 
Aktuelle Mitglieder des Rats sind unter anderem Dr. Anna-Maija Mertens (Geschäftsführerin von Transparency International Deutschland), Prof. Dr. Claudia Kemfert (Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung) und Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Mitglied des Club of Rome).

Kontinuierliches Monitoring und Dialog mit Unternehmen

Im Falle einer positiven Prüfung und der Entscheidung für die Aufnahme eines Unternehmens in das Anlageuniversum des B.A.U.M. Fair Future Fonds wird ein regelmäßiger Monitoring-Prozess angestoßen. Nur so kann gewährleistet werden, dass einstmalig als geeignet eingestufte Unternehmen die strengen Nachhaltigkeitskriterien auch weiterhin erfüllen und der Fonds seinem Qualitätsanspruch kontinuierlich gerecht werden kann. In Fällen, in denen Auffälligkeiten oder Kontroversen auftreten, muss der Nachhaltigkeitsbeirat über den Verbleib des betroffenen Unternehmens im Anlageuniversum beraten. 

Gleichzeitig wird mit den betroffenen Unternehmen Rücksprache gehalten, um diesen eine Stellungnahme zu ermöglichen, offene Fragen zu klären und Verbesserungen anzuregen. In den knapp fünf Jahren seit Auflage des Fonds kam es so bisher in 12 Fällen zum Ausschluss eines Unternehmens aus dem Anlageuniversum. Eine Entscheidung, die folgerichtig das Desinvestment innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens notwendig macht.
Die folgenden Beispiele zeigen exemplarisch, wie wichtig ein detailliertes Research ist – und das nicht nur, bevor ein Unternehmen ins Anlageuniversum aufgenommen wird, sondern auch in der Folge:

Beispiel: Ormat Technologies

Das amerikanische Energietechnologie-Unternehmen Ormat Technologies wurde ursprünglich auf Grund seiner Aktivitäten im Bereich Erneuerbare Energien in den Fonds aufgenommen. Als Reaktion auf Korruptionsvorwürfe und die Feststellung von negativen Umweltauswirkungen seiner Geschäftstätigkeiten wurde es 2021 dem Nachhaltigkeitsbeirat neu vorgelegt. Angesichts der schwerwiegenden Kritikpunkte votierte der Rat für den Ausschluss des Unternehmens aus dem Anlageuniversum. Leider ist Ormat Technologies seither durch eine Reihe von Meldungen aufgefallen, bei denen es um negative Auswirkungen seiner Geothermie-Anlagen auf die Biodiversität ging. Eine Wiederaufnahme in das Anlageuniversum wurde entsprechend nicht in Betracht gezogen.

Beispiel: Kingspan

Als einer der Marktführer im Bereich Bau- und Dämmstoffe wurde das irische Unternehmen Kingspan in das Anlageuniversum des B.A.U.M. Fair Future Fonds aufgenommen. Nach der Brandkatastrophe des Grenfell Towers in London 2017 deckte ein Untersuchungsausschuss auf, dass Kingspan und ein weiterer Hersteller ihre Dämmstoffe wissentlich mit falscher Brandklassifizierung für den Einsatz an Hochhäusern verkauft hatten und diese auch in den Grenfell Towers zum Einsatz kamen. In Folge dieses schweren Fehlverhaltens wurde Kingspan im Jahr 2021 vom Nachhaltigkeitsbeirat aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen und seither nicht wieder aufgenommen.

 

 

Abb: Ausschlüsse seit Bestehen des Fonds

Unternehmen   Ausschlussdatum

Sunny Optical

          2019

Tecan

          2019

S&T

          2019

Umicore

          2020

Mercado Libre

          2021

Ormat Technologies 

          2021

Packing Corporation of America

          2021

UPM-Kymmene

          2021

Hermle

          2021

Kingspan

          2021

Encompass Health

          2021

Partners Group

          2023

 

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