02.05.2022

Führen im Team: Zusammenarbeit, Flexibilität und Vertrauen

Als Führungs-Duo in der GLS Investments

Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie haben sich unsere Ansprüche an Arbeit und ihre Bedeutung in unserem Leben verändert. Als logische Konsequenz neuer und agilerer Wege der Zusammenarbeit werden auch die üblichen Führungsmodelle hinterfragt. Unsere heutige Vorstellung von Arbeit lässt sich kaum mit unseren schnelllebigen Lebensrealitäten und komplexen Anforderungen vereinbaren. Wie sieht Führung in der GLS Investments aus? Wir haben mit Rebecca Weber und Thomas Graf gesprochen: die beiden teilen sich die Teamleitung des GLS Nachhaltigkeitsresearches.

Rebecca, wie kam es überhaupt zu der Idee sich die Teamleitung zu teilen?

Rebecca: Uns ging es von Anfang an um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Thomas hat nach der Geburt seiner Tochter seine Arbeitszeit reduziert. Auch ich bin nach der Geburt meines Sohnes wieder mit reduzierter Stundenzahl in den Job eingestiegen. Daher kam uns recht schnell die Idee der Co-Leitung. Seit einem knappen Jahr teilen wir uns die Leitung des Nachhaltigkeitsresearchs in der GLS Investments mit jeweils 70% Arbeitszeit.

Wie sieht euer Modell der Co-Leitung konkret aus?

Thomas: Die Themenfelder in unserem Team sind sehr vielseitig. Daher haben wir uns fachlich konsequent aufgeteilt. Ich übernehme alle Fragen rund um die Wertpapierfonds und Rebecca alle Themen im Bereich alternative Investmentfonds. Um uns gegenseitig gut vertreten zu können, halten wir uns natürlich auf dem neusten Stand.

Bei der Begleitung der Mitarbeitenden halten wir es ähnlich: wir sind jeweils für einen Teil des Teams verantwortlich. So ist immer eine Person in der Verantwortung, wenn es beispielsweise um die Vorbereitung von Gesprächen mit Mitarbeitenden geht. Die andere Person steht dabei stets für Input und Reflexion zur Verfügung und kann bei Bedarf zum Gespräch dazukommen.

Was sind die Voraussetzungen damit diese Zusammenarbeit erfolgreich sein kann?

Thomas: Das Wichtigste ist, dass wir uns nicht mehr Arbeit machen, sondern uns gegenseitig entlasten. Das setzt Organisation und Zeitmanagement voraus. Schließlich wollen wir die Arbeit gut in unserer Arbeitszeit schaffen, um auch wirklich Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.

Rebecca: Als weitere wichtige Voraussetzung sehe ich ganz klar das gegenseitige Vertrauen. Auch wenn wir uns in vielen Aspekten unterscheiden, ist es am Ende wichtig, dass wir die Entscheidungen des jeweils anderen mittragen können und respektieren.

Wie habt ihr dieses Vertrauen geschaffen?

Rebecca: Wir haben das Glück, dass wir bereits seit zehn Jahren zusammenarbeiten und uns auch persönlich gut kennen. Noch wichtiger ist aber, dass wir ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit und Wesentlichkeit teilen. Natürlich haben wir zwischendurch auch unterschiedliche Auffassungen. Uns und alle Menschen in unserem Team eint aber das gemeinsame Ziel: nämlich wirklich nachhaltige Anlageangebote zu gestalten.

Zudem können wir uns auf die Stärken des anderen verlassen. Wir ergänzen uns gut. Thomas bringt die Ruhe rein und ich eher die Bewegung – in kritischen Situationen können wir abwägen, wer die anstehende Aufgabe besser übernehmen sollte.

Was hat Euer Team, das Nachhaltigkeitsresearch, zu dem neuen Konzept der Co-Leitung gesagt?

Thomas: Wir haben unser Team von Anfang an in die Entscheidung, ob und wie wir das umsetzen können, mit einbezogen. Für uns war ganz klar, dass wir das nicht ohne unser Team schaffen können. Mit dem Konzept der Co-Leitung geht mehr Eigenverantwortung der Mitarbeitenden einher. Das ist auch ein kultureller Wandel – da muss man sich drauf einlassen.

Was zeichnet euch als Führungs-Duo aus?

Rebecca: Wir haben das Feedback erhalten, dass wir als Duo gut abgestimmt wirken. Obwohl wir klar getrennte fachliche Aufgabenbereiche haben, können wir uns stets schnell und flexibel gegenseitig vertreten – das ist super, auch wenn zum Beispiel mal ein Kind krank wird.

Wo seht ihr noch Verbesserungspotenzial im Konzept der Co-Leitung?

Thomas: Wir entwickeln uns ständig weiter und befinden uns immer noch in einem Prozess. Anfangs haben wir Grundsätze mit einer professionellen Organisationsentwicklerin festgelegt, die wir jetzt regelmäßig gemeinsam reflektieren. Jetzt möchten wir auch nochmal mit dem gesamten Team ins Gespräch darüber gehen, wie sie die Zusammenarbeit empfinden. Insgesamt sind wir ein Teil einer Organisation, die sich ebenfalls grade auf agilere Arbeit ausrichtet. Da ist einiges in Bewegung und die Entwicklung noch lange nicht am Ende.

Laut einer Studie der AllBright Stiftung arbeiten rund 32% der weiblichen Führungskräfte in Teilzeit und nur 3% der männlichen. Was sagt ihr dazu?

Rebecca: Ja, die Studie habe ich auch gelesen. Es scheint immer noch üblich und gesellschaftlich eher akzeptiert, wenn die Frau nach der Familiengründung in Teilzeit arbeitet. Auch bei uns ist Thomas da noch eher eine Ausnahme mit Vorbildcharakter für die ganze Organisation.

Würdet ihr Euer Modell der Co-Leitung weiterempfehlen?

Thomas: Grundsätzlich ja! Allerdings müssen schon ein paar Faktoren zusammenpassen: die Menschen müssen einverstanden sein, die Vertrauensbasis sollte gegeben sein, es muss zur Aufgabe passen und auch die Motivation für das neue Modell muss stimmen.

Rebecca: Ja, ich kann es auch empfehlen! Wir schaffen es, Beruf und Familie zu vereinbaren und gleichzeitig ist es toll zu beobachten, was dadurch entsteht: Unsere Kolleg*innen im Team sind seitdem noch eigenverantwortlicher und selbstständiger in ihren eigenen Aufgabenbereichen unterwegs. Die Co-Leitung ist für uns nur ein erster Schritt dazu Verantwortungs- und Entscheidungsprozesse in der GLS Investments auf mehr Schultern zu verteilen und neu zu organisieren.

 

Liebe Rebecca, lieber Thomas - Danke für das offene Gespräch!

 

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