04.03.2022

Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf das GLS Fondsgeschäft

Seit einer Woche blicken wir nun voller Sorge und ungläubig auf die Nachrichten über die russische Invasion in der Ukraine. Wir verurteilen diesen Krieg und stehen in voller Solidarität hinter den Menschen der Ukraine. Auch die russische Bevölkerung, die von der Regierung in diesen Krieg gezwungen wurde, ist in unseren Gedanken. Während uns der Krieg in der Ukraine fassungslos macht, beobachten wir gleichzeitig Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Uns ist es ein Anliegen, Sie als Anleger*innen über diese Auswirkungen zu informieren.  

Krise verschärft schwierige Lage an den Kapitalmärkten  

Die sich verlangsamende globale wirtschaftliche Erholung und steigende Inflationsraten haben sich seit mehreren Monaten bereits negativ auf die Entwicklungen an den Kapitalmärkten ausgewirkt. Der Einmarsch russischer Soldaten in die Ukraine am 24. Februar hat die negative Entwicklung an den Märkten verschärft. Die Börsen weltweit sind in den ersten Kriegstagen eingebrochen. Wenngleich eine leichte Erholung der Aktienmärkte in den letzten Tagen zu beobachten ist, bleibt die Stimmung an  den internationalen Finanzmärkten angespannt. Die weitere Entwicklung hängt von vielen Faktoren ab: vom Fortgang der Kampfhandlungen, den wirtschaftlichen Folgen infolge der verhängten Sanktionen, dem Inflationsgeschehen, der Lage auf den Rohstoffmärkten sowie  anstehenden geldpolitischen Entscheidungen.  

Keine Investitionen direkt in der Region  

Die  von uns beratenen Fonds sind  weder in russischen, belarussischen noch ukrainischen Unternehmen investiert. Kein Unternehmen aus diesen Ländern befindet sich im Anlageuniversum. Dennoch haben vereinzelt Unternehmen, in die wir investieren, Produktionsstätten oder Standorte in Russland, Belarus oder der Ukraine. Zudem pflegen Unternehmen Handelsbeziehungen in den russischen bzw.  ukrainischen Markt. Insofern sind diese Unternehmen indirekt durch die Auswirkungen des Krieges sowie durch die globalen Sanktionen gegenüber Russland betroffen. Wir haben diese Unternehmen näher analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass die wirtschaftlich negativen Effekte für diese Unternehmen aufgrund der aktuellen Situation mittel- bis langfristig gering ausfallen.  

Auch der GLS AI-Mikrofinanzfonds ist nicht direkt in der Ukraine, Russland oder Belarus investiert. Es bestehen zwei indirekte Engagements in der Ukraine sowie in Russland und Belarus, beide sind jedoch nicht signifikant und entsprechen jeweils etwa 1% des Nettoinventarwertes des Fonds. Der Fondsmanager unseres Mikrofinanzfonds befindet sich im intensiven Austausch mit den Mikrofinanzinstituten in der erweiterten Region Zentralasiens, um mögliche Auswirkungen der Krise auf deren Kreditportfolio sowie übergeordnete Wirtschafts- und Währungsentwicklungen zu überwachen und ggf. zu reagieren.  

Die Investmentfonds der GLS Investments streben langfristige Beteiligungen an. Wert gelegt wird dabei außerdem auf ein breit gestreutes Portfolio. Neben den bereits aufgeführten Aspekten, führt diese defensive Allokation dazu, dass wir die Wertpapier-Fonds der GLS Investments als gut aufgestellt für die aktuellen Entwicklungen betrachten.   

Energieabhängigkeit von Diktaturen beenden, Erneuerbare Energien ausbauen   

Die Bundesregierung will umsteuern, um die Importabhängigkeiten von russischen Energielieferanten zu überwinden. Die Debatte rund um den Ausbau Erneuerbarer Energien hat dadurch in den letzten Tagen deutlich an Fahrt aufgenommen. Bereits im Jahr 2035 statt 2050 soll die deutsche Stromerzeugung nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien stammen.  Dennoch stellen einzelne Politiker*innen den Kohle- und Atomausstieg angesichts der veränderten Umstände in Frage. Die Entwicklung in der Energiepolitik spiegelt sich in den Märkten: Unternehmen aus der Branche Erneuerbare Energien hatten in den letzten Tagen Kursgewinne zu verzeichnen.  

Aufrüstung führt nicht zu einer nachhaltigeren Welt 

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine mehren sich die Stimmen, dass zur Verteidigung unserer westlichen Demokratien Investitionen in die militärische Rüstung erfolgen müssten. Europa braucht keine Aufrüstung, sondern eine langfristige Zukunftsvision für Frieden, Freiheit und Klimagerechtigkeit. Eine nachhaltige Wirtschaft erfordert die Stärkung wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Strukturen.  Daher werden wir auch künftig nicht in Rüstungsunternehmen investieren, sondern ausschließlich in Unternehmen, die einen positiven Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaft leisten.   

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